Eltern sollen nicht mehr sofort, wenn ihr Kind krank wird, ein ärztliches Attest besorgen müssen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte der "Bild am Sonntag": "Wir setzen durch, dass Eltern nicht mehr am ersten Tag, an dem das Kind krank ist, zum Arzt laufen müssen, um das Kinderkrankengeld in Anspruch zu nehmen. Das ist unsinnige Bürokratie und belastet Mütter und Väter. Wir können den Eltern da vertrauen."
Erst ab dem vierten Krankheitstag soll der Arztbesuch notwendig sein, so der Minister. Greifen soll die Änderung "am besten noch in dieser Winter-Erkältungssaison". "Darüber hinaus fällt das Krankengeld im kommenden Jahr nicht auf 10 Tage zurück wie vor Corona, sondern liegt bei 15 Tagen im Jahr pro Elternteil. Für Alleinerziehende das Doppelte."
Während der Corona-Pandemie waren die Kinderkrankentage auf 30 Arbeitstage pro Jahr und Elternteil erhöht worden. Zudem verspricht Lauterbach Hausärzten bis zu 15 Prozent mehr Honorar. "Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz, das wir vorgelegt haben und regierungsintern beraten, werden wir ihre Budgetierung aufheben", so der Minister. Das mache sich insbesondere in Großstädten wie Berlin und Hamburg bemerkbar.
"In Hamburg würden Hausärzte dann 15 Prozent mehr Honorar bekommen. Das macht den Hausarztberuf wieder attraktiver." Bei Kinderärzten habe sich die Entbudgetierung bereits positiv ausgewirkt, es entschieden sich wieder mehr dafür, Kinderärzte zu werden. (KNA)