Der Familienbund der Katholiken im Bistum Osnabrück setzt sich für eine kirchliche Sexualmoral ein, die die Lebenswirklichkeit der Menschen akzeptiert und respektiert. Die bewegenden Zeugnisse von über 100 haupt- und ehrenamtlichen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen der Initiative „OutInChurch“ habe einmal mehr verdeutlicht, welche dramatischen Auswirkungen ein Festhalten an überkommenen Normen und arbeitsrechtlichen Regelungen habe.
„Die zentrale Botschaft der Kirche besteht in der Liebe Gottes zu den Menschen. Dann kann es nicht sein, dass eine von Liebe und gegenseitiger Achtung getragene Paarbeziehung schlecht ist“, hebt Pfr. Daniel Brinker, Geistlicher Beirat des Familienbundes Osnabrück hervor. Letztlich müsse es darum gehen, die Person so anzunehmen, wie sie ist und dankbar für ihr Engagement zu sein. Das sei auch ein Zeichen des christlichen Glaubens, so Brinker.
„Die existenziellen Nöte der hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung täglich Angst vor der Offenlegung ihrer privaten Lebensumstände und einer damit verbundenen Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses haben, widersprechen der eigentlichen Glaubensbotschaft“, stellt Brinker heraus. Daher müsse hier unverzüglich eine Veränderung der Grundordnung des kirchlichen Dienstes durch die Bischöfe angegangen werden.
Einen besonderen Dank richtet der Familienbund an diejenigen, die sich als kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geoutet haben. Das sei ein mutiger Schritt gewesen. „Wir werden alles tun, was in unseren Kräften steht, um diesen so wichtigen Schritt zu unterstützen“, sagt Brinker.
Der Familienbund begrüßt die gemeinsame Erklärung katholischer Verbände und Organisationen, die sich bereits auf Bundesebene mit der Initiative „OutInChurch“ solidarisiert hat und schließt sich ihren Forderungen an.