Unter Beteiligung von rund 25 Personen aus verschiedenen Verbänden und Organisationen sowie der Mitglieder des Vorstandes des Osnabrücker Familienbundes diskutierten Thomas Klein (B90/Die Grünen) und Matthias Seestern-Pauly (FDP) online über familienpolitische Grundfragen in der Bundespolitik.
Die beiden für den Bundestag kandidierenden Politiker waren der Einladung des Familienbundes zu einem familienpolitischen Austausch am 12. April gefolgt. Sie stellten sich den Fragen der Teilnehmenden und den familienpolitischen Positionen des Familienbundes, die von Ulrich Hoffmann, Präsident des Bundesverbandes des Familienbundes vorgetragen und erläutert wurden.
Inhaltlich ging es im ersten Themenblock um "Zeit für Familien durch finanzielle Sicherung". Dabei machten die Vertreterinnen und Vertreter des Familienbundes deutlich, dass gerade im vergangenen Jahr durch die Corona-Pandemie der Stellenwert zeitlicher Flexibilität noch deutlicher als vorher geworden sei. Auch die beiden Politiker zeigten auf, dass bei Umfragen besonders unter jüngeren Mitbürger*innen der Umfang der zur freien Verfügung stehenden Zeit als besonders wichtig bezeichnet werde.
In diesem Zusammenhang betonten die Teilnehmenden, dass zu einer familiengerechten Zeitpolitik immer auch eine ausreichende finanzielle Sicherung gehöre. Besonders hervorgehoben wurden die Notwendigkeit der Anpassung des Elterngeldes, das seit dem Jahr 2007 nicht mehr erhöht worden sei. Zudem wurde von Familienbund-Präsident auch die Schaffung einer Familienpflegezeit mit einer echten Lohnersatzleistung gefordert. Das bisherige Modell mit der Möglichkeit einer Darlehensgewährung weise bisher nur eine "einstellige Abrufquote" auf.
Im zweiten Themenblock erläuterte Ulrich Hoffmann den Einsatz des Familienbundes und des Deutschen Familienverbandes für eine gerechte Gestaltung der Sozialversicherungsbeiträge u.a. durch die Kampagne "Elternklagen". Außerdem wurden Perspektiven der Alterssicherung anhand des Rentenmodells der katholischen Verbände vorgestellt. Dass bei der Ausgestaltung eines nachhaltigen und auskömmlichen Rentensystems die Zeit drängt, darin waren sich alle Beteiligten an der Diskussion einig.