Bei der Mitgliederversammlung des Familienbundes der Katholiken im Bistum Osnabrück am 7. Mai in Georgsmarienhütte beschlossen die Delegierten einen Aufruf zur Beteiligung an der Europawahl und eine Forderung zur bedarfsgerechten Anpassung der niedersächsischen Fördermittel für Familienerholung. Außerdem wurden der Geistliche Beirat und die Beisitzer im Vorstand neu gewählt.
Mit der Gründung der Europäischen Union vor mehr als 30 Jahren sei ein herausragender Schritt zur Förderung von Frieden, Freiheit, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit in einem Raum ohne Binnengrenzen gegangen worden, so der Beschluss der Mitgliederversammlung. Dennoch seien immer wieder Stimmen zu vernehmen, die den gemeinsamen europäischen Weg kritisch sehen und eine Gewichtsverlagerung zurück auf nationale Interessen und Entscheidungen propagieren.
„Daher rufen wir dazu auf, den Schatz des Wahlrechtes zu nutzen, sich an der Wahl zum europäischen Parlament zu beteiligen und mit der eigenen Stimme den demokratischen Zusammenhalt im Sinne des europäischen Gedankens zu stärken“, lautet der Wahlaufruf des Familienbundes.
In diesem Jahr seien erstmals junge Menschen ab dem vollendeten 16. Lebensjahr wahlberechtigt. Deshalb wolle man insbesondere Erstwählerinnen und Erstwähler aufrufen, von ihrer Mitwirkungsmöglichkeit Gebrauch zu machen. Die mit der Wahl verbundenen Weichenstellungen für Europa stellten gerade für die nachwachsende Generation eine zentrale Richtungsweisung für die gemeinsame Zukunft dar, so der Familienbund.
Von der Niedersächsischen Landesregierung forderten die Delegierten eine Anpassung der Familienförderung an die vorhandenen Bedarfe. Außerdem müsse der mit der Vergabe von Fördermitteln für Familienerholung verbundene Bearbeitungsaufwand, der von den Familien- und Wohlfahrtsverbänden geleistet werde, unterstützt werden. Hier würden unmittelbar Aufgaben des Landes wahrgenommen. Der mit der Vergabe verbundene Beratungs- und Verwaltungsaufwand nehme immer mehr Ressourcen in Anspruch. Dafür müsse es einen angemessenen Ausgleich geben.
Die seitens des Landes eingesetzten Fördermittel für Familienfreizeiten und für Familienerholung seien seit dem Jahr 2007 zwar nominal. Im gleichen Zeitraum habe es jedoch eine erhebliche inflationsbedingte Kostensteigerung gegeben. Die Anzahl der Familien, die allein über den Caritasverband im Bistum Osnabrück einen Zuschuss aus Landesmitteln für Familienerholung erhalten haben, habe sich seit 2016 verdreifacht. Die aktuell vorliegenden Anträge von Familien auf Unterstützung übersteige die zur Verfügung stehenden Fördermittel um das Doppelte. Hier sei eine Anpassung dringend notwendig.
Bei den anstehenden Vorstandswahlen wurde Pfr. Daniel Brinker aus Salzbergen in seinem Amt als Geistlicher Beirat bestätigt. Als Beisitzende wurden Inge Zumsande aus Leeden, Referentin für Beziehungspastoral beim Bistum Osnabrück, und Manfred Holtermann aus Bersenbrück, Leiter der dortigen Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung, ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt. Verabschiedet wurde mit einem herzlichen dank für ihren Einsatz Sandra Dömer, die nicht wieder kandidierte.
Im Studienteil der Mitgliederversammlung hatte Maria Springwald, Pastoralreferentin und Sexualpädagogin, unter der Überschrift "Bunt fürs L(i)eben. Die Alltagsrelevanz der Sexualität - nicht nur für Liebende" für eine positive Grundhaltung zur Sexualität als eine von Gott geschenkte positive Lebenskraft geworben und vielfältige Anregungen zur Auseinandersetzung damit in den Verbänden und Organisationen vorgestellt.
Beschluss Den Schatz des Wahlrechtes nutzen! – Demokratie stärken!
Beschluss Familienförderung an Bedarfe anpassen und Bearbeitungsaufwand unterstützen